Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 03. April 2018 um 12:14 Uhr Geschrieben von: Administratorin Simone Gärtner
NACHLESE zu besonderen Veranstaltungen
29.03.2018/SG
Fotos zum Hacheless-2018-Event - siehe unterhalb des Textes!
Poetri-Slam HACHELESS 2018 in Nienhagen
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Ich freue mich, Ihnen hiermit die Siegerin Dilara Yüksel und ihren Beitrag präsentieren zu können – Ein Text mit der Überschrift „Ehrenamt“, der die über 130 Besucher der Veranstaltung endlos begeistert hat. Ich verneige mich vor dieser jungen Künstlerin - ihr Beitrag hat für mich eine so hohe Aussagekraft und berührt bei jedem wiederholten Lesen aufs Neue.
Dilara Yüksel war hoffentlich nicht das letzte Mal bei uns in Nienhagen. /Jörg Makel.
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Poetry Text: © Dilara Yüksel
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Sie sitzt im Bett und liest langsam ihre Zeitung
Nachrichten sind ihr nicht mehr wichtig
So kriegt sie bloß ihre Zeit um
Ihre Hände steinalt
Sie ist gezeichnet vom Leben
Das Gemälde bröckelt langsam
Poröses Gewebe
Wo sie auch hinschaut, sie schaut auf weiße Wand,
ein kleiner Tisch, ein Stuhl, ein Schrank
Morgens kommt ihr Sohn, der ihr manchmal Essen bringt
Und ihre kleine Enkelin, die ihr Kindergartenlieder singt
Aber das sind nur 2 Stunden, ein Bruchteil vom ganzen Tag
Sie ist mager, blass und dürr, weil sie nichts mehr essen mag
Sie erinnert sich an Zeiten, weit vor dem Heute datiert
Und sie kriegt gar nicht mehr mit, wie sie ihr Gedächtnis verliert
Manchmal vergisst sie sogar, dass dieser Mann und dieses Kind
Für sie Sohn und Enkeltochter sind
Auf ihrem Nachtschränkchen steht eine Truhe,
darin der erste Lohn, Hochzeitsfotos, Kinderschuhe
eine Postkarte von Sylt, der erste Urlaub mit ihrem Mann,
eine golden überzogene Kette mit einem Anhänger daran,
Briefe und Urkunden verblichen und kraus,
Bundesjugendspiele, Kaufvertrag vom eignen Haus
Eine alte Uhr, längst zu ticken aufgegeben
Und so wartet sie in kahlen Wänden auf das Ende von ihrem Leben
SCHNITT
Auf einem Meer, wo Wellen und Herzen nur noch um die Wette schlagen
Frauen und Männer ihre eigenen und auch fremde Kinder tragen
Wo sich Menschenmengen jeden Tag halbieren
Kinder ihre Eltern, Eltern ihre Kinder und zuletzt sich selbst verlieren
Das sind all die Menschen, die Krieg und Terror kennen
Die wir alle nicht beim Namen, sondern „Eindringling“ und „Fremde“ nennen
Sie erinnern sich an Blitze, die sie vor ihrem Fenster sahen
An alle lauten Explosionen, die nicht zu überhören waren
An all die Stimmen und das bitterliche Weinen
unterbrochen von Panzerfäusten und Handgranaten
Sie alle lebten mal in Städten in Häusern mit Garten,
da war dieser Kirschbaum, unter dem sie immer saßen
Jetzt sitzen sie im Asylbewerberheim
Damals waren sie Teil einer großen Familie, heute sind sie ganz allein
Da sind Menschen, die Worte sagen in einer fremden Sprache
Und Menschen, die demonstrieren gegen sie auf offener Straße
Da sind Papiere und Ämter und alles so schwer zu begreifen
Da sind keine Handgranaten mehr, aber Handgreiflichkeiten
SCHNITT
In Regalen stehen CDs, Kassetten, Bücher,
Perücken, Tabletten und Tücher,
und Fotos,
Fotos von Menschen, die sie liebt und die sie nie vergisst
Fotos von Momenten, an die sie sich erinnert und die sie vermisst
Fotos von sich selbst in den allerschönsten Kleidern
Sie schwelgt in Erinnerung an die allerschönsten Zeiten
Dass sie vorbei sind, das schmerzt am meisten
Sie starrt mit müden Augen im Spiegel auf ihr kahles Haupt
Ausgefallene Haare auf dem Boden,
sie bückt sich, hebt sie auf
Eine Hand am Tropf,
die andere hält die Haare
zurück an ihren Kopf
Sie versucht zu lächeln mit all ihrer Kraft
Ihr Körper zerbrechlich, bald ist es geschafft
„Keine Macht dem Krebs, dafür alle Macht dem Leben
Hier hütet Gott und gibt dir seinen Segen“
Steht ganz vorn am Hauseingang auf einem kleinen Schild
Von Blumen bewachsen, daneben ein Bild
Und unter der religiösen Notiz
Geschrieben das Wort „Kinderhospiz“
SCHNITT
Und dann sind da wir und uns geht es gut
Wir haben ein Dach überm Kopf und auch an Essen genug
Wir haben Haare und noch unendlich viel Zeit
Wir erkennen unser Kind und wissen wie es heißt
Aber da ist ein Nachtschrank auf dem eine Truhe steht
Mit Schätzen aus einem Leben, das dem Ende entgegen geht
Und da sind Kinder, die zwar ihr Lachen behalten, aber ihre Zeit verlieren
Und Menschen, die Grenzen passieren,
Grenzen von fremden Ländern
Also nehmt euch bei den Händen
Und lasst uns gemeinsam was ändern.
Lasst uns Zeit geben, die wir vielleicht nicht zurückbekommen
Und es wird sich gut anfühlen,
lasst uns ihnen das Gefühl geben, sie werden ernst genommen
und es wird sich gut anfühlen
Helft, wo ihr helfen könnt und ist es nur bei kleinen Dingen,
ihnen zuzuhören oder sie zum Arzt zu bringen.
Du schenkst Zeit und Kraft, aber am meisten schenkst du Leben
Und sie nehmen dich an der Hand und werden es dir doppelt und dreifach wiedergeben.
Lasst sie Teil eurer Sprache werden und sie werden schöne Worte damit sagen
Lasst uns versuchen, wenn nicht hier auf Erden,
dass wir Frieden und Sonne wenigstens in unseren Herzen tragen.
Poetry-ENDE - Text: © Dilara Yüksel.
Foto der Siegerin:
Hacheless-Siegerin 2018: Dilara Yüksel
23.01.2018/HeHo
3. Bürger-Neujahrsempfang
Über 160 Gäste füllten den Hagensaal Nienhagen anlässlich des 3. Bürger-Neujahrsempfanges. Bürgermeister Jörg Makel konnte neben der Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann, dem Landtagsabgeordneten Jörn Schepelmann, Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Grube und der Bürgermeisterin aus Adelheidsdorf, Susanne Führer, zahlreiche Vertreter der Vereine und Verbände, aus der Wirtschaft und vor allem Bürgerinnen und Bürger aus Nienhagen begrüßen.
Ein lockeres Begrüßungsprogramm setzte besonders mit den von Lea May Tewes vorgetragenen Klavierstücken und einem von Kristina Fischer einfühlsam vorgetragenen poetischen Text ganz besondere Akzente.
Jörg Makel
Bürgermeister der Gemeinde Nienhagen
10.05.2017 / w
27.04.2017 / w
Die Gemeinde Nienhagen hat auch in diesem Jahr wieder Bürgerinnen und Bürger geeehrt, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Ehepaar Annemarie und Ewald Richter helfen unkompliziert, sie verschwenden keine Zeit um nach Fehlern und Defiziten zu suchen – sondern handeln für eine Lösung. Sie sind dabei bereit, ein hohes Maß an Verantwortung zu übernehmen. Sie sind ein Beispiel für familiäres Team-Work, das viele Tugenden zum Wohle der Allgemeinheit einsetzt.
Frau Marga Schmelzer verkörpert - stellvertretend für viele pflegende Angehörige - die Erfüllung partnerschaftlicher Versprechen, sich gegenseitig Hilfe und Stütze zu sein. Sie hat sich den aus ihrer persönlichen Situation gegebenen Aufgaben gestellt und mit Mut, Kraft und Ausdauer viele Hürden des Lebens genommen ohne dabei müde zu werden, auch noch über die Vereinsarbeit der Gemeinschaft zu dienen.
Das Team Tafel Nienhagen macht deutlich, dass Menschen erfolgreich gemeinsam Ziele verwirklichen können und zukunftsfähig erhalten. Eine Gruppe von Menschen opfert freie Zeit, um anderen das Leben und die eigene Versorgung etwas einfacher zu gestalten und stellt sich den daraus erwachsenden, durch Veränderung in der Gesellschaft ergebenden neuen Herausforderungen.
04.04.2017 / w
Ostermarkt Nienhagen
Bereits zum 19. Mal hat die Gemeinde Nienhagen ihren nunmehr schon traditionellen Ostermarkt veranstaltet. Wiederum fanden viele Besucher den Weg in den Hagensaal am Rathaus Nienhagen. Das Angebot der Kunsthandwerker und Hobbykünstler war vielfältig und reichte von Dekorationsgegenständen zum Thema Ostern, über Frühlingsgestecke, Selbstgestricktes bis hin zu selbst zubereiteten erlesenen Köstlichkeiten. Für die kleinen Besucher gab es vor dem Hagensaal ein Kinderkarussell. Zufrieden zeigten sich am Ende Aussteller und Veranstalter über den gelungenen Tag.
15.03.2017 / w
KINDRERMORD - Erinnerung an eine dunkele Geschichte
Werte Mitbürgerinnen und Mitbürger
Der Vortrag des Journalisten und Buchautors Andreas Babel und Pastor Uwe Schmidt-Seffers hat in der letzten Woche unseren Vortragssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine nach dem zweiten Weltkrieg noch in Celle namhafte und anerkannte Kinderärztin verantwortet die gezielte Tötung mehrerer Kinder in der NS-Zeit - sie wird auf der einen Seite Mörderin gegenüber ihr wehrlosen Menschen, die aus ihrer Sicht wegen körperlicher oder geistiger Behinderungen unwertes Leben darstellen - ist aber später wohl auch wieder diejenige, die mit ihrer ärztlichen Kunst und ihrem Wissen anderen hilft.
Während diese Ärztin den Tod von Kindern verantwortet, finden auch in Nienhagen in einem kleinen Haus gegen Ende des zweiten Weltkrieges mehrere Kinder den Tod. Sie werden als Säuglinge einfach nicht mehr versorgt und sterben. Gräber und eine Gedenktafel auf unserem Friedhof erinnern an sie. Es sind Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus dem Landkreis Celle - die hier nicht einfach sterben, die (so würde man heute juristisch sagen) - durch Unterlassen getötet (also auch ermordet ) werden.
Dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Besuch des Vortrages den beiden Referenten - aber vor allem dem Thema soviel Aufmerksamkeit und Interesse gewidmet haben und zeitgleich deutlich gemacht haben, dass wir den Opfern unsere Erinnerung schenken und ihrer gedenken, hat mich sehr beeindruckt.
Es geht letztlich aber nicht nur darum, sich all dieser grausamen Dinge zu erinnern - es geht vor allem darum, alles zu tun, dass sich so etwas nie mehr wiederholen darf.
Ihr
Jörg Makel
Bürgermeister
28.06.2016/SG
Nienhagen feiert den neuen Wein 2016 (Fotos unterhalb des Textes)
Sonne und Regen waren die Festbegleiter
Vier Winzer, leckere Dinge vom Grill, Käsespiese von den Mitarbeitern unserer Tafel, Musik von der Band um Rene Gilly, dem Shanty-Chor Celle und zwei Disc-Jockeys - der Rahmen für das diesjährige Weinfest war wieder perfekt. Auch die urigen Weintische waren zahlreich da, geliefert von unserer Bundeswehr- Partnerschaftsstaffel aus Wietzenbruch und aufgestellt von fleissigen Händen des Bauhofes. Sorgenvolle Blicke in den Himmel waren letztlich unbegründet - der erste Abend bot perfekte Atmosphäre bei angenehmen Temperaturen und nach langen Regenschauern am Sonnabend war es am Abend auch wieder trocken - zumindest bis in den späten Abend.
Als Bürgermeister unseres Dorfes danke ich allen fleissigen Händen, die dieses Fest mal wieder perfekt organisiert haben - vor allem meiner Stellvertreterin, die ihr ja alle als "ROSI" kennt - aber natürlich Euch allen, die ihr dieses Fest besucht und ihm diese Tolle Stimmung verliehen habt.
Euer
Jörg Makel
Bürgermeister
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