Bundeswehr
Gemeinde & Rathaus

Die Hoffnung auf eine friedliche Welt....
Was hilft das ewige mahnen und erinnern?

Werte Mitbürgerinnen und Mitbürger

In sicher allen Städten und Dörfern unseres Landes wurde jetzt im November anlässlich des Volkstrauertages wieder den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht und es wurden Kränze an den Denkmälern und Erinnerungsstätten gelegt. Vor allem aber wurde zum Frieden in der Welt gerufen.

Im Rahmen unserer Feierstunde in Nienhagen haben wir uns die Frage gestellt, ob wir Menschen, die zum Frieden rufen, nicht letztlich auch müde werden. All dieses Mahnen zum Frieden hat in den letzten Jahren nicht viel geholfen. Die Brandherde in der Welt nehmen zu. Hans Hartz sang schon 1984 von den müden, weißen Tauben und den immer stärker werdenden Falken und meint damit die Menschen, die Kriegstreiber sind und auch diejenigen, die eine Gesellschaft spalten wollen, zu Gewalt und Hass aufrufen und den Zorn der Menschen untereinander schüren.

Wir haben an die Zeit 1933 erinnert, an die danach folgenden Jahre und an den damals in Berlin lebenden jüdischen Kaufmann Karl Neuhof, der 10 Jahre später im Konzentrationslager Sangerhausen wohl von Menschen ermordet wurde, die früher seine Kunden waren und wohl zu dieser Zeit hätten schwören wollen, dass es nie so weit kommt.

Auch wenn man meint müde zu werden, so war dieser Tag für mich ein ganz besonderer.
Unsere Pastoren Rena Seffers und Uwe Schmidt-Seffers haben den Gottesdienst mit nachhaltigen Worten geprägt und das ich anschließend mit Wolfgang Kudraß und zwei Soldaten unserer Patenschaftseinheit, Herr Runge und Herr Gripp, zur Gemeinde sprechen durfte, hat mir gezeigt, dass es eben gar keinen Grund gibt, müde zu werden. Das Bemühen, Kriege zu verhindern, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus zu begegnen und unsere Demokratie zu verteidigen, darf nicht nachlassen, weil Kriege und Konflikte auch noch lange nach ihrem Ende Opfer fordern. Und genau dazu konnte ich eine so traurige Geschichte erzählen, die sich im Herbst 1945 hier in Nienhagen ereignete, als Margret Niebuhr als 12-jähriges Mädchen versehentlich von einem britischen Soldaten in unserer Ortsmitte erschossen wurde. Zu erinnern an ein Mädchen, dass hier auf ein unbeschwertes Leben hoffte und alles, was LEBEN ausmacht, praktisch noch vor sich hatte, jäh beendet durch eine Gewehrkugel aus einer Kriegswaffe wurde, fiel mir schwer, weil ich dabei die Gegenwart ja nicht ausblenden kann, die Kriegsverbrechen in der Ukraine oder auch das gezielte Töten von jungen, feiernden Menschen und gerade noch spielenden Kindern durch die Hamas in Israel.

Ich danke allen, die diesen Tag bewusst in Erinnerung und Mahnung gelebt haben und vor allem danke ich auch dem Herrn Vorbeter unserer Moschee Herr Cetinkaya, der mit mir die Kranzniederlegung durch die Soldaten am Denkmal im Rathauspark begleitet hat.

Jörg Makel
Bürgermeister der Gemeinde Nienhagen
Mobil: 0173 6232551


Zu den Fotos:

An der Erinnerungstafel im Kirchturm Nienhagen haben wir gemeinsam mit Soldaten/Soldatinnen, Konfirmanden/Konfirmandinnen und Frau Gellrich, Schwester der 1945 getöteten Margret Niebuhr, einen Kranz und ein Erinnerungsgesteck niedergelegt.

Am Denkmal im Rathauspark erfolgte die Kranzniederlegung durch Soldaten/Soldatinnen unserer Patenschafsteinheit, die neben mir auch der Vorbeter der Mevlana-Moschee Nienhagen, Herr Cetinkaya, begleitete. Ein weiterer Kranz wurde später auf dem Friedhof Nienhagen an den Gräbern der Kinder gelegt, die in den Jahren 1943/1944 unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in einem sogenannten Kinderheim in Papenhorst ermordet wurden.

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